In Europa wurde schon vor den Kelten Räucherwerk für verschiedene Anlässe verräuchert. Ob als Opfer, um böse Geister zu besänftigen oder zu vertreiben oder um eine Art spirituellen Schutz zu erreichen.
Die Kelten
Die Zeit der Kelten war die neolithische Zeit. Es war die Zeit, in der diese in großen einzelnen Höfen als Sippe zusammen lebten. Im Zentrum des Hofes befand sich eine Feuerstelle, auf der auch geräuchert wurde. Hierbei wurden Harze, Gräser, Rinden und Früchte, die ätherische Öle beinhalteten verbrannt.
Kultureller und wirtschaftlicher Austausch
In der weiteren Entwicklung kam es zum Handel zwischen Etrusker, Griechen, Römer und anderen Kulturen. Das hatte zur Folge, dass die Kelten auch in den Besitz hochwertiger Räucherharze wie Weihrauch und Myrrhe gelangten.
Wobei man nicht die minoische Kultur vergessen darf, die auf Kreta vor ca. 2600 Jahren ihren Ursprung hatte und auch als die Wiege Europas bezeichnet wird.
Die Minoer
Die Minoer entwickelten die Linearschrift, bauten die modernste Seeflotte der damaligen Zeit und eine große Tempelanlage namens Knossos, in der sich ein Labyrinth befunden hat in dem sich der Minotaurus versteckten sollte. In Wirklichkeit war es aber die Schatzkammer des Konig Minos. In den Ausgrabungen von Konssos, der damaligen Hauptstadt der minoischen Kultur in der Nähe des heutigen Heraklion (Kreta – Grichenland) fand man Reste von Räucherwerk und Tontafeln auf denen Räucherkräuter erwähnt wurden. Das duftende Räucherwerk und Räucheröle aus Kreta waren auch ein wichtiges Handelsgut, das im gesamten Mittelmeerraum gehandelt wurde und auch im Ägypten,
Die Lebensumstände der Menschen
Man kann sich vorstellen, dass in einer Zeit, in der es nur bescheidene Möglichkeiten zum Waschen gab und Menschen neben den Tieren oder mit den Tieren lebten, es hier auch eine höhere Geruchsentwicklung gab. Auch wenn die Menschen von damals nicht so empfindlich auf Ausdünstungen und Gerüche reagierten, so muss es doch eine Wohltat gewesen sein, den Wohn- oder Lebensraum mit einem angenehmen exotischen Duft zu erfüllen.
Und wie es sich in der Geschichte immer wiederholt, wurden alte Bräuche und Sitten einfach von den geistigen Führern und Druiden soweit adaptiert, dass auch das Neue, das Bessere in das Alte, Beständige einfloss und sich so eine Kultur weiterentwickelte.
Die Vermischung vom alten Rieten und neuem Glauben
Somit lassen sich auch die Vielzahl an Rieten und Gebräuche erklären, vom Kräuterbüschel, Weihrauchpfanne bis hin zu den Räucherkegeln und Räucherstäbchen.
Geräuchert wurde auf allen Kontinenten zu jeder Zeit und fast immer um einen Brücke zur anderen Welt zu schlagen oder um Opfergaben zur Erfüllung von Wünschen oder Schutz zu beten.
So wurden viele alte „heidnische“ Bräuche von der Kirche übernommen und weiter praktiziert. Das Ausräuchern zu den Rauhnächten sowie zu anderen Lostagen ist in vielen Gebieten bis heute erhalten geblieben und findet auch bei jungen Menschen wieder mehr Anklang.